Steuern zahlen als Profifußballer
In wenigen Tagen ist es so weit: Die Fußball-EM der Herren beginnt am 14. Juni! In zehn Städten rollt in diesem Sommer dann wieder der Ball, Public Viewing überall und hoffentlich ein neues Sommermärchen. Das Schöne am Fußball: Auf dem Platz sind alle gleich!
Das gilt übrigens auch für die Steuer. Denn auch für die Fußball-Profis der Nationalelf gilt der in Deutschland übliche Steuersatz je nach Einkommen. Welche Regelungen dabei für die Profis gelten, schauen wir uns im Folgenden an.
Arbeitsvertrag mit einem Fußballverein
Viele Fußball-Profis starten ihre Karriere bei einem inländischen Fußballverein. Ist der Vertrag einmal unterzeichnet, gilt jeder Fußballer aus steuerlicher Sicht als normaler Angestellter, erhält demnach ein regelmäßiges Gehalt und muss entsprechend Steuern zahlen. Natürlich kann die Höhe des Gehalts dabei stark variieren. Für Profis sind mehrere Millionen im Jahr nicht ungewöhnlich. Damit rutschen besonders erfolgreiche Spieler jedoch auch in eine höhere Besteuerung. Erhält ein Spieler in einem renommierten Verein beispielsweise ein Gehalt in Höhe von 6 Mio. € im Jahr, entfällt davon 45 %, nämlich 3,1 Mio. € an die Steuer.
Auch der Wechsel in einen ausländischen Verein bringt nicht nur Steuer-Vorteile. Bleibt der Wohnsitz nämlich in Deutschland und ist der Spieler nur für „die Arbeit“ im Ausland, kann es steuerlich verwirrend werden. In diesem Fall ist der Spieler nämlich in Deutschland unbeschränkt- und im Ausland beschränkt steuerpflichtig. Er muss also all seine Einnahmen in Deutschland versteuern, sein Gehalt vom Verein unterliegt aber meist dem Einkommenssteuergesetz des jeweiligen Landes.
Um diese Doppelbesteuerung zu vermeiden, gilt in vielen Länder ein internationales Doppelbesteuerungsabkommen. Dieses regelt die Verteilung der Steuern unter den Ländern. Entscheidend ist dabei das Land, in dem der Wohnsitz ist und das, in dem die Arbeit ist. Diese steuerliche Unterscheidung trifft übrigens auch auf alle Arbeitnehmer zu, die in Deutschland leben und im Ausland arbeiten. Für unsere Fußballspieler gilt hier nämlich eine kleine Ausnahme: Die Einnahmen als Vereinsspieler müssen immer in dem Land versteuert werden, in dem die Spieler aktiv sind.
Vor wenigen Jahren konnten Profisportler durch einen Wohnortwechsel häufig auch steuerlich profitieren, Italien und Spanien haben inzwischen aber viele dieser Vergünstigungen gestrichen. Eine Erleichterung bringt es also eher logistisch, den Wohnsitz zu wechseln. Eine Steuerpflicht in Deutschland aber trotzdem weiterhin bestehen. Denn alle Einnahmen, die hierzulande, beispielsweise durch Werbung oder Ähnliches verdient werden, müssen auch entsprechend versteuert werden.
Durch Werbeeinnahmen Steuern sparen
Beim Thema Nebentätigkeiten sind Fußballer auch nur Menschen. Die Einnahmen aus Werbeverträgen gelten deshalb als Einkünfte aus einer gewerblichen Tätigkeit. Der Spieler selbst als Einzelunternehmen. Das bedeutet, alle Aufwendungen, die für die Tätigkeit nötig sind, kann der Fußballer steuerlich als Betriebsausgaben absetzen. Darunter fallen die Fahrten oder Flüge zum Filmset oder der Werbe-Location, zu Meetings oder eben auch das häusliche Arbeitszimmer.
Hier liegen die wirklichen Vorteile, eine Berühmtheit zu werden: Profi-Fußballer können ihre Persönlichkeitsrechte als sogenannte immaterielle Wirtschaftsgüter in der Steuer angeben. Kurz, sie können ihren eigenen „Wert“ absetzen. Gemessen an der Bekanntheit und der Dauer der Kampagne ergibt sich so eine Reduzierung des zu versteuernden Einkommens. Je berühmter ein Spieler, desto besser für seine Werbeeinnahmen und die Steuer.
Ein zugegeben, kleiner Wermutstropfen betrifft dabei speziell Spieler der Nationalelf. Denn sind Spieler nicht nur im Verein, sondern auch beim DFB als Nationalspieler unter Vertrag, gelten sie auch ohne eigene Werbeverträge als Einzelunternehmer. Für folgende Verträge und Werbekampagnen wird der DFB am Erfolg seiner Spieler außerdem beteiligt.
Was bedeutet das insgesamt?
Allein aus steuerlicher Sicht ist man als Profi-Fußballer in Deutschland mit einem Steuersatz von maximal 45 % schon vorn mit dabei. Sportlich warten wir gespannt auf die Spiele der EM und drücken der Nationalelf die Daumen!
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